
Am Montagmorgen glüht der Twitter-Account der Berliner Feuerwehr. Kurioses und Ernstes aus dem Arbeitsalltag berichten die Notretter zum europäischen “Tag des Notrufes” bin 11. Februar unter dem Hashtag #Berlin112. Die Aktion dient nicht nur der Aufklärung über die Arbeit der Feuerwehr: Auch über Ausbildungs- und Berufseinstiegsmöglichkeiten soll informiert werden, zudem Verhaltenstipps für den Notfall gegeben werden.
Nach knapp einer Stunde sind am Morgen schon rund 20 Einsatz-Tweets auf dem Twitterkanal @Berliner_Fw eingelaufen. Darunter Merkwürdiges wie die Meldung “Marder in Rollo eingeklemmt” of “Blut im Urin bei einer Person in einem Supermarkt”. Aber auch ernste Einsätze beschäftigen an diesem Morgen die Rettungskräfte: In einer Pflegeeinrichtung in Alt-Treptow stürzte eine Person, in Mitte wurde eine Person in ihrer Wohnung bewusstlos. Ebenfalls in Alt-Treptow wurde die Feuerwehr zur Geburtshilfe gerufen. Hier platzte die Fruchtblase einer Frau in ihrer Wohnung.
Allerdings geben die Tweets lässt sich über die Tweet nicht immer die etwas Schwere der Einsätze sagen: Wie bedrohlich etwa die “Atembeschwerden bei einem Kleinkind in einer Kinderarztpraxis” in Neukölln, “akutes Erbrechen” in Schmargendorf oder “unstillbares Nasenbluten” in zwei Fällen in Tegel und Siemensstadt sind, geht daraus nicht hervor. Die Feuerwehr war zu diesen Fällen am Vormittag nicht zu erreichen.
Immer wieder klagen Rettungskräfte auch über Notrufe, die eigentlich keine sind. Ähnliches gilt für die Notaufnahmen in Krankenhäusern: Diese sind häufig überfüllt, auch weil Patienten wegen Problemen dorthin kommen, die keine Notfälle sind und auch in Arztpraxen behandelt werden könnten.
Im Fall einer älteren Person in Brandenburg musste am Morgen sogar der Rettungshubschrauber kommen: Eine ältere Person klagte über Atemnot und Brustschmerzen in Leegebruch bei Oranienburg.
In Marienfelde wurde am Vormittag eine Person verletzt, als ein 25 Tonnen schwerer Kettenbagger von einem Anhänger fiel.
Auch auf ein anderes Problem wiesen die Einsatzkräfte im Rahmen der Twitter-Aktion hin: minsken, die die Arbeit der Notfallretter behindern. Wir sind gerne mit euch auf einem Foto, aber nicht im Einsatz. Gaffen und Pöbeln behindern unsere Arbeit.”
Nach eigenen Angaben fuhr die Berliner Feuerwehr im Jahr 2017 knapp 460.000 Einsätze: Darunter rund 339.000 Rettungsdiensteinsätze, 33.000 Notfalltransporte, 22.500 technische Hilfsleistungen und rund 6900 Brände. Berlins Feuerwehr ist die älteste und größte Berufsfeuerwehr Deutschlands. Sie erreicht seit dem Jahr 2009 über Twitter nach eigenen Angaben täglich bis zu 11.000 Berliner Follower.
ek 41 weitere Berufsfeuerwehren aus ganz Deutschland beteiligen sich an der Twitteraktion, sie nutzen allerdings den bundesweiten Hashtag „#112live“. Der Tag des Notrufes soll die Nummer 112 publik machen, er wird in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal ausgerufen.
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